Grüss euch Gott!

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An das „Á Dieu“ meiner geschätzten Kollegen an dieser Stelle schliesse ich an mit einem „Grüss euch Gott!“. Früher, wenn man einem Mitmenschen begegnete, sagte man dies. Daraus wurde die heute gebräuchliche Kurzform „grüessech“ oder „grüessdi“ oder „grüezi“. Es ist also mehr als nur ein Gruss oder Wunsch zum Wohle, was wir uns da täglich sagen. Es ist ursprünglich ein Segenswunsch: Gott segne Dich!

Deshalb finde ich es auch heute so schön, wenn wir einander von Klein auf im Dorf freundlich ansehen, wie Gott „sein Angesicht auf uns leuchten“ lässt im bekannten Segen, und einander grüssen. Ob man nun das Gegenüber kennt oder nicht, man hat es wohlwollend wahrgenommen. Ich bin da, Du bist da.

War Ihnen bewusst, dass sich in diesem täglichen Gruss Nächstenliebe und Gottesdienst in einem verbinden und üben lassen? Matthäus (Mt 13,10-17) überliefert uns: Jesus lädt uns dazu ein, uns dem Geist Gottes zu öffnen, denn dann würden wir reich beschenkt. Segnen Sie also Ihren Mitmenschen im Gruss. Denken Sie dabei an Gott und seien sie dabei dankbar für das Geschenk des Lebens. Dann fällt der Segen auch auf Sie zurück.

Gottes Reich fängt auf der Erde immer klein wie ein Senfkorn an. Klein, wie ein unerwidertes freundliches „Grüessech“ zu einem Unbekannten auf der Strasse. Wer weiss, was es mit ihm macht, sich gesehen, sich freundlich gegrüsst zu wissen? Wie es ihn vielleicht aufmuntert oder friedlich stimmt. Wie er vielleicht Lust bekommt, mehr über uns zu erfahren, die ihn da gegrüsst haben und uns oder andere das nächste Mal vielleicht schon zurückzugrüssen?

Was im guten Geist Gottes gesagt und getan wird, kann nur gedeihen, denn Gott selbst kümmert sich darum. So lasst uns auf unsere Taten und Worte, die kleinen und die grösseren achten, damit unsere Kirchgemeinde Gottes Segen weiter entfalte. Lasst uns in allem wohlwollend und ohne Erwartungen und Forderungen miteinander umgehen, nachhaltig und verantwortungsvoll für uns und künftige Generationen leben. Als Einzelne und als Kirchgemeinde.

Liebe Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder ich freue mich darauf, als stellvertretende Pfarrerin mit Ihnen und Euch unterwegs zu sein auf dem Weg des Lebens. Seid gesegnet!

Ihre Pfarrerin Tatjana Cárpino Satz Im August 2019

Dieser Artikel erschien für die Kirchgemeinde Thunstetten im "Chileblatt" August 2019.
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